Bei-Beduinen-in-Jordanien-2

Bei Beduinen in Jordanien 2

 

25.10.04 

 

Beduinen in Jordanien 

2. Hüter der vergessenen Stadt 

Zweiteiliger Film von Susanne Müller-Hanpft und Martin Bosboom 

MDR Fernsehen, 13.00-13.45 Uhr 

 

Petra, das ist die legendäre Hauptstadt der Nabatäer. Um die Mitte des ersten Jahrtausends vor Christus trat dieses bis heute geheimnisvolle Volk in die Geschichte ein, beherrschte tausend Jahre lang die Region und verschwand wieder in der Anonymität.Sie waren Nomaden und kamen aus dem Inneren der arabischen Halbinsel. Sie wurden Händler, Wasserbauingenieure und Kameltreiber, kontrollierten die wichtigsten Karawanenstraßen - und wurden immens reich. Sie errichteten ein Königreich und bauten ihre unvergleichliche Hauptstadt in die roten Felsen von Wadi Mussa: Petra. 

Architektonisch beeinflusst von Ägypten, Griechenland und Rom verlor Petra seine Bedeutung nach dem Zusammenbruch des römischen Imperiums und wurde von der Welt vergessen. Eine Gesellschaft, die über etwa tausend Jahre urban zusammengelebt hatte, kehrte zum Beduinentum zurück. Die Erben der Nabatäer richteten sich in den Hunderten von Grabstätten und Tausenden natürlicher Höhlen von Petra ein und hielten über mehr als sechshundert Jahre alle Fremden fern von der prachtvollen Stadt, in der sie verborgene Schätze vermuteten. Bis vor etwa 15 Jahren lebten die Angehörigen des Bdul-Stammes in der einmaligen, grandiosen Kulisse der nabatäischen Hauptstadt, die als Ruinenstadt unversehrt überdauert hatte. Als König Hussein den historischen Wert der antiken Metropole erkannte, ließ er nördlich von Petra ein Dorf für die Beduinen bauen und siedelte sie aus den kostbaren Monumenten aus. Doch täglich kehren sie zurück: als Kameltreiber, als Pferdevermieter, als Kutscher und Verkäufer von selbst gesammelten Steinen. Außerhalb der von Touristen besuchten Teile der Stadt leben viele von ihnen noch immer in mit Ornamenten, Kapitellen und Giebeln verzierten Gräbern und Höhlen. 

Beidha liegt nur wenige Kilometer nördlich von Petra, es war die Vorstadt der Metropole, wo die Karawanen Halt machten, bevor sie ins Zentrum des Nabatäerreichs einmarschierten. Dieses Gebiet wird bewohnt vom Stamm der Amarin. Turfa ist Witwe und lebt mit ihren drei Töchtern allein als Vollnomadin. Der Film verfolgt ihren Tagesablauf und hört ihren Geschichten und Ansichten zu. Der Scheich der Amarin spricht über die Schwierigkeiten, alte Normen und Lebensformen der Beduinen in die Moderne zu retten, ohne sich dem Tourismus zu verkaufen oder die eigene Würde und Identität zu verlieren. 

Hinter den schroffen Bergen von Petra erstreckt sich die Ebene des Wadi Araba zum Toten Meer hin. Hierhin ziehen viele Amarin im Winter, wenn es in den Bergen frostig wird. Eine selbst errichtete Kanalisation ermöglicht ihnen, Gemüse anzubauen. Sie verdienen damit Geld und können sich selbst besser und vitaminreicher ernähren.

Diese Website nutzt Cookies, um Ihnen die bestmögliche Funktionalität bieten zu können. Mehr Infos Datenschutzerklärung.

Wenn Sie damit einverstanden sind, klicken Sie bitte auf