Mit Orientteppichen bezeichnet man archaische, antike oder neue Teppiche, die hangeknüpft oder handgewebt sind, die aus 100%-iger Naturfaser bestehen, die im Orient hergestellt werden und eigenständige Farben und Ornamente haben, die entweder auf traditionelle oder unbekannte Symbole hinweisen. Geknüpft werden sie vor allen Dingen mit Wolle und Seide, Baumwolle verwendet man ausschließlich als Kett- und Schussmaterial, weil sie nicht reibfest und wenig elastisch ist.
Orientteppiche sind handgewebte Kostbarkeiten, die eine lange kulturgeschichtliche Entwicklung erfuhren. Sie sind für ihre außergewöhnlichen Herstellungsmethoden und traditionellen Muster seit mehr als 2000 Jahren bekannt. In seinem Ursprung galt der Orientteppich vor allem als Zeltbehang, Transportmittel in Taschenform, Lagerstelle, Tischdecke, Gebetsteppich oder als Wärmedecke. Europäische Fürsten und Kaufleute verwendeten die Teppiche als Wand- und Tischschmuck. Mit den verbesserten Verkehrsbedingungen zwischen Asien und Europa in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde der Besitz von Orientteppichen innerhalb von Bürgertumskreisen zunehmend zum Statussymbol. Bis zur heutigen Zeit gilt der Besitz von teuren und kostbaren Orientteppichen in der arabischen Welt und in orientalischen Kreisen als Statussymbol.
Orientteppiche sind bis heute im Orient und weltweit besonders beliebt, weil ihre Hersteller Künstler mit besonderem Sinn für Farben und Muster haben, die den Teppichen eine außergewöhnliche Schönheit verleihen. Wichtigste Qualitätskriterien beim Orientteppich sind die Knotendichte, die miteinander harmonisierenden Farben, der Erhaltungsgrad des Teppichs, das Alter und das Gesamtbild des Knüpfwerks. Bestimmte Orientteppiche werden wertvoller und kostbarer je älter sie werden. Außerdem bewahren sie einzigartige Traditionen und bilden in vielen Kulturen den Reichtum der Familien, der von einer Generation zur anderen vererbt wird.